30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Millionen Jungen und Mädchen weltweit leiden / SOS-Kinderdörfer fordern Aufbruch für Kinderrechte (FOTO)

30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Millionen Jungen und Mädchen weltweit leiden / SOS-Kinderdörfer fordern Aufbruch für Kinderrechte (FOTO)München (ots) –

Vor 30 Jahren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die
UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Seither hat sich vieles für Kinder
verbessert: Zum Beispiel ist die Kindersterblichkeit deutlich gesunken, und mehr
Kinder denn je gehen zur Schule. Doch trotz der Erfolge sind Millionen Kinder
weltweit immer noch in Gefahr. Anlässlich des 30. Jahrestags der
UN-Kinderrechte (20.November) fordert die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer
deshalb die nationalen Regierungen weltweit dringlich dazu auf, sich dem
Schicksal der Kinder mit der notwendigen Entschlossenheit zuzuwenden. “Die
Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der UN-Kinderrechtskonvention und deren
Verwirklichung ist erschreckend und ein Armutszeugnis für unsere Welt. Wir
fordern einen neuen, globalen Aufbruch für die Rechte von Kindern”, sagt Louay
Yassin, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer in München. Auch Deutschland müsse
mehr Verantwortung übernehmen. Die Zeit sei reif, die Kinderrechte auch im
Grundgesetz zu verankern.

30 Jahre Kinderrechte – eine Bestandsaufnahme:

Flucht: Über 30 Millionen Kinder befinden sich aufgrund von Kriegen,
Katastrophen und Not auf der Flucht. Das sind mehr Betroffene, als je zuvor.

Traumata: 24 Millionen Jungen und Mädchen in Kriegsländern brauchen dringend
psychosoziale Unterstützung. Gleichzeitig herrscht ein eklatanter Mangel an
Psychologen und ausgebildeten Fachleuten.

Familie: 220 Millionen Kinder wachsen ohne Eltern auf oder sind aufgrund ihrer
prekären Lage gefährdet, diese zu verlieren. Das ist jedes zehnte Kind.

Hunger: Weltweit sind immer noch 149 Millionen Kinder unterernährt. Das ist
jedes fünfte Kind.

Bildung: Inzwischen besuchen 91 Prozent aller Kinder weltweit die Grundschule,
84 Prozent eine weiterführende Schule. Doch die Qualität der Bildung ist oft
unzureichend. Vor allem Kinder auf der Flucht haben schlechte Chancen: Von ihnen
besuchen gerade mal 63 Prozent die Grundschule, nur 24 Prozent eine
weiterführende Schule.

Kinderehe: 1990 waren noch 31 Prozent aller jungen Frauen zwischen 20 und 24
Jahren bereits mit 18 verheiratet, aktuell gilt das nur noch für 21 Prozent. Mit
insgesamt 650 Millionen Betroffenen bleibt die Zahl dennoch hoch.

Weibliche Genitalverstümmelung: Viele Länder haben Gesetze gegen weibliche
Genitalverstümmelung erlassen, trotzdem sind immer noch bis zu 140 Millionen
Mädchen und Frauen von der schändlichen Praxis betroffen.

Kinderarbeit: Die Zahl von Jungen und Mädchen, die Kinderarbeit verrichten
müssen, ist von weltweit 246 Millionen im Jahr 2000, auf aktuell 152 Millionen
gesunken. Besonders kritisch ist die Lage immer noch in Afrika, wo jedes fünfte
Kind unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten muss.

Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuellhttps://www.presseportal.de/pm/1658/4441835