Dem Schimmel in der Wohnung auf den Pelz rücken

ARAG Experten informieren ?ber Schimmel- und Legionellenbildung

Energiesparen ist angesagt. Je mehr, desto besser. Ein Grad Raumtemperatur soll sechs Prozent Gas einsparen, h?rt und liest man ?berall. Und auch bei der Wassertemperatur k?nnen ein paar Grad weniger bestimmt einiges an Energie einsparen. Also einfach alle Regler nach unten? So einfach ist das nicht, warnen die ARAG Experten. Denn das Herabsetzen der Raum- und Warmwassertemperaturen kann durchaus problematisch werden und zu Sch?den f?hren. Auch zwischen Mietern und Vermietern kann es zu dicker Luft kommen, wenn durch falsches Heizen und L?ften Sch?den am Geb?ude entstehen.

Gef?hrliches Absenken der Zimmertemperatur
Je niedriger die Zimmertemperatur, desto gr??er die Gefahr der Schimmelbildung. Vor allem in ?lteren und schlecht ged?mmten Geb?uden ist das Risiko gro?, dass sich Feuchtigkeit und Schimmel bilden, wenn die Heizung k?lter bleibt. Laut Umweltbundesamt kann sich bereits innerhalb weniger Tage Schimmel bilden, wenn die Luftfeuchte dauerhaft ?ber 60 Prozent liegt. Um die Feuchte zu messen, empfehlen die ARAG Experten einen digitalen Raumluftfeuchtemesser aus dem Baumarkt.

Mindesttemperatur in Mietvertr?gen
Vereinbarungen in einem Mietvertrag, die Mieter zu einer Mindesttemperatur in Wohnr?umen verpflichten, werden durch eine Verordnung bis Ende Februar 2023 ausgesetzt (EnSikuMaV). Die ARAG Experten weisen aber darauf hin, dass Mieter weiterhin verpflichtet sind, durch angemessenes Heiz- und L?ftungsverhalten Sch?den an der Wohnung vorzubeugen. K?nnen Vermieter ihren Mietern nachweisen, dass die Sch?den durch falsches L?ften oder Heizen entstanden sind, sind m?glicherweise Schadenersatzsanspr?che f?llig.

Schimmel macht krank
Tags?ber sollten die Raumtemperaturen nicht unter 20 Grad Celsius gesenkt werden; nachts darf es auch schon einmal 18 Grad kalt werden. Von einer weiteren Absenkung raten die ARAG Experten allerdings ab, weil das Schimmelrisiko deutlich h?her wird. Vor allem immungeschw?chte Menschen sind dann besonders gef?hrdet.

Schimmel vermeiden – richtig l?ften
Wird die Luftfeuchtigkeit in Innenr?umen zu hoch, droht Schimmelbildung. Daher raten die ARAG Experten, nach dem Duschen und Kochen zu l?ften – und zwar nach au?en und nicht in benachbarte R?ume. Vermeiden sollte man dabei dauerhaft gekippte Fenster. Sie sorgen kaum f?r Luftaustausch und k?hlen die W?nde aus. Stattdessen besser Fenster ganz ?ffnen und etwa dreimal t?glich sto?l?ften. Nach der Dusche hilft ein Abzieher, dass nasse Fliesen schneller trocknen. W?sche sollte nach M?glichkeit drau?en oder in einem Heizungs- oder W?schekeller getrocknet werden.

Schimmel bek?mpfen
Ist der Grund f?r den Schimmelbefall bekannt und tritt er nur oberfl?chlich auf einer Fl?che von maximal einem halben Quadratmeter auf, k?nnen Betroffene laut ARAG Experten den Schimmel selbst beseitigen. Dabei sollte dem Schimmel mit feuchten T?chern zu Leibe ger?ckt und m?glichst staubarm gearbeitet werden, damit sich Schimmelsporen nicht in der Luft verteilen. Also Finger weg von Staubsaugern und Besen!

Handelt es sich um glatte Oberfl?chen, gen?gen ein Tuch und haushalts?bliche Reinigungsmittel. Das Wasser sollte allerdings h?ufiger ausgetauscht werden. Sind Silikonfugen befallen, raten ARAG Experten zum Erneuern mit einem speziellen Sanit?rsilikon. Mieter sollten aber vorher den Vermieter um Erlaubnis fragen oder ihn um die Beseitigung des Problems bitten. Handelt es sich um por?se Fl?chen, die von Schimmel befallen sind, hilft ein alkoholischer Reiniger mit einem mindestens 70-prozentigen Alkoholanteil. Bei dieser Reinigungsaktion sollte aufgrund der Brand- und Explosionsgefahr gut gel?ftet und auf das Rauchen verzichtet werden.

Sind M?bel bereits tiefergehend vom Schimmel befallen, hilft nur eins: Weg damit! Ist der Befall nur oberfl?chig, hilft ein intensives Absaugen. Die ARAG Experten raten dabei allerdings zu einem speziellen Sicherheitsstaubsauger, der gemietet werden kann.

Bei einem gro?fl?chigen, tiefgehenden Schimmelbefall oder einer unbekannten Ursache raten die ARAG Experten, einen Profi mit der Schimmelbeseitigung zu beauftragen. Auch hier sollten Mieter vorher mit dem Vermieter abstimmen, wer die Kosten ?bernimmt.

Legionellen-Gefahr
15 Prozent des Energieverbrauchs in privaten Haushalten fallen f?r die Erzeugung von Warmwasser an. W?hrend man daher durchaus auf ein Vollbad verzichten sollte und eventuell einen wassersparenden Duschkopf einbauen kann, raten die ARAG Experten bei der Absenkung der Wassertemperatur zur Vorsicht. Liegt diese dauerhaft unter 55 Grad Celsius, k?nnten sich Legionellen vermehren, die unter Umst?nden gef?hrliche gesundheitliche Probleme verursachen. Daher sind Vermieter auch verpflichtet, im Leitungssystem f?r eine Mindestwassertemperatur von mindestens 55 Grad zu sorgen – und zwar zu jeder Tageszeit an 365 Tagen im Jahr. Und es gibt noch weitere Vorschriften in puncto Warmwasser: Entsprechend einer DIN-Norm muss das Wasser nach 30 Sekunden mit 55 Grad Celsius aus der Leitung sprudeln, ansonsten handelt es sich um einen Mietmangel, der eine Mietminderung von bis zu f?nf Prozent rechtfertigen kann, bis der Mangel behoben ist (Amtsgericht Berlin-Mitte, Az.: 7 C 82/17).

Wer hilft bei Problemen?
Wer gesundheitliche Probleme hat, die unter Umst?nden auf Schimmelbildung zur?ckzuf?hren sind, sollte unbedingt den Hausarzt aufsuchen. Er kann betroffene Patienten zu einem Facharzt f?r Lungenheilkunde oder Allergologie ?berweisen. Je nach ?rztlichem Ergebnis sollten Mieter mit ihrem Vermieter abkl?ren, welche Schritte gegen den Schimmel unternommen werden k?nnen.

Einen ?berblick ?ber Beratungsstellen zum Thema Schimmel in Innenr?umen bietet das Netzwerk Schimmelpilzberatung Deutschland. Auch Gesundheits?mter bieten laut ARAG Experten in der Regel Ortsbegehungen und Messungen an.

Weitere interessante Informationen unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/heim-und-garten/

Keywords:Schimmel,Legionellen,Pelz,ARAG,Experten,Energiesparen,Raumtemperatur,Gas,Wassertemperatur,Regler,Heizen,L?ften,sto?l?ften,Absenken,Zimmertemperatur,Schimmelbildung,ged?mmt,Luftfeuchte,Raumluftfeuchte

adresse