Gewerbekredite: Es gibt noch Digitalisierungspotenzial

Wie weit ist die Transformation der gewerblichen Kreditprozesse bei Banken und Sparkassen vorangeschritten? Den aktuellen Sachstand zeigt die Studie “Der gewerbliche Kreditprozess – digital und nachhaltig?” der Hamburger PPI AG.

Hamburg, 29. Juni 2022: Bei der Digitalisierung der gewerblichen Kreditprozesse ist noch Luft nach oben, wie die unl?ngst erschienene Studie “Der gewerbliche Kreditprozess – digital und nachhaltig?” der PPI AG zeigt. Zum dritten Mal befragten die Experten des Hamburger Beratungs- und Softwarehauses Verantwortliche f?r das gewerbliche Kreditgesch?ft deutscher Finanzinstitute zum Stand der digitalen Transformation in ihren H?usern. In der aktuellen Studie wurde zudem die Rolle der Nachhaltigkeitskriterien Environmental, Social und Governance (ESG) beleuchtet. Schlie?lich wird Nachhaltigkeit absehbar eine immer st?rkere Bedeutung im Tagesgesch?ft der Finanzwirtschaft erlangen. Derzeit h?lt sich der ESG-Einfluss auf die gewerblichen Kreditprozesse aber in Grenzen. “Die Banken haben das Thema ESG auf der Agenda, aber die Auswirkungen auf das Gewerbekreditgesch?ft sind bislang begrenzt. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt treiben die Institute andere Dinge um, auch die Auswirkungen von zwei Jahren Pandemie sind in den Antworten der Studienteilnehmer sp?rbar”, sagt Michael Wiemker, Mitautor der Studie und Senior Consultant bei der PPI AG.

Gefragt sind schnelle Entscheidungen

Sowohl in der vorherigen als auch in der aktuellen Untersuchung wurden die Teilnehmer nach den Durchlaufzeiten f?r Kreditantr?ge bis zur Auszahlung befragt. Im Vergleich zeigt sich, dass sich diese im Teilbereich Vertrieb bis zur Erstellung des Erstvotums verbessert haben. 89 Prozent der Institute schaffen diesen Arbeitsschritt innerhalb von f?nf Tagen, 2019 lag dieser Wert bei 60 Prozent. Im Teilbereich Kreditgew?hrung haben sich die Zeiten dagegen statistisch gesehen verschlechtert. “Ein Grund daf?r d?rfte die durch Covid-19 bedingte Priorit?tenverschiebung bei den Kreditinstituten sein. Denn diese mussten nat?rlich zuallererst die bestehenden Infrastrukturen homeofficetauglich machen”, sagt Anina Kochanek, Senior Consultant bei der PPI AG und ebenfalls Mitautorin der Studie. Diese These wird durch die Tatsache gest?tzt, dass 67 Prozent der befragten Banken und Sparkassen die M?glichkeit des Remote-Arbeitens dank der fortschreitenden Digitalisierung als eine starke bis sehr starke Verbesserung f?r ihre Mitarbeiter sehen.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Durch die Sensibilisierung der ?ffentlichkeit und die bereits erfolgten sowie geplanten Ma?nahmen der Bankenaufsicht r?ckt der Themenkomplex ESG immer st?rker in den Fokus der Kreditinstitute. Zwar sehen 62 Prozent der f?r die Studie befragten Institute bislang nur einen schwachen bis gar keinen Einfluss auf das Tagesgesch?ft im Bereich Gewerbekredite, doch nahezu alle setzen sich mit dem Bereich Nachhaltigkeit intensiv auseinander. Vor allem der Aufbau des notwendigen Know-hows ist aus Sicht der Banken und Sparkassen eine Herausforderung. Entsprechende Fortbildungen werden derzeit prim?r f?r den Vertrieb durchgef?hrt, drei Viertel der Befragten sind hier bereits aktiv. 58 Prozent schulen auch schon die Angestellten in der Risikobewertung. Operativ arbeitet die Mehrzahl der Institute vor allem an den Prozessen sowie an Optimierungen im Produktbereich, um ESG-Kriterien k?nftig effizient ber?cksichtigen zu k?nnen. “Wir sehen einen hohen initialen Aufwand bei der Einf?hrung eines ESG-konformen Verfahrens f?r gewerbliche Kredite. Umso wichtiger ist es, vorhandene Synergien durch eine fortschreitende Digitalisierung im Gesamtprozess zu heben”, sagt Michael Wiemker.

Die Studie “Der gewerbliche Kreditprozess – digital und nachhaltig?” kann auf der Website der PPI AG zum Download angefordert werden: https://www.ppi.de/studie-kreditprozess

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