Holunder in der Phytotherapie

Holunder – ein Klassiker in der Pflanzenheilkunde

Als Phytotherapie bezeichnet man die professionelle Pflanzenheilkunde, bei der bestimmte Pflanzen oder einzelne Pflanzen-Bestandteile wie Bl?ten, Bl?tter oder Fr?chte zur Vorbeugung oder Linderung von gesundheitlichen Beschwerden zum Einsatz kommen. Sie geh?rt zu den ?ltesten medizinischen Behandlungsmethoden und wurde schon in der Antike und im Mittelalter angewendet. Auch die moderne Wissenschaft besch?ftigt sich mit der Wirksamkeit von Pflanzen und ihrer Bestandteile als Arzneimittel. F?r viele von ihnen konnte eine Wirksamkeit bereits belegt werden.

Von den Bl?ten bis zu den Bl?ttern: Holunder ist vielf?ltig verwendbar

“Holunder hat in der Pflanzenheilkunde eine lange Tradition. Schon vor Tausenden von Jahren sch?tzten die Menschen Holunder als Heil- und Schutzpflanze und verwendeten alle Bestandteile der Pflanze zu medizinischen Zwecken”, schildert Heilpraktikerin und Holunderexpertin Cornelia Titzmann. So fand beispielsweise die Rinde Anwendung als Abf?hrmittel, Diuretikum (Entw?sserungsmittel) oder als Mittel zur Herbeif?hrung von Erbrechen. Die Bl?ten und Bl?tter kamen zur Behandlung von Schwellungen und Entz?ndungen, als Mittel zur Schmerzlinderung und zur F?rderung der Urin- oder Schwei?produktion zum Einsatz. Die Beeren wurden entweder zu Saft verarbeitet oder getrocknet verabreicht. Sie dienten als Arzneimittel gegen Kopf- und Zahnschmerzen, Herz- und Nervenschmerzen, als Abf?hrmittel sowie zur Behandlung von Erk?ltungskrankheiten, Grippe und anderen Infektionen.

Die Wirkung von Holunder: In Studien belegt

Heute ist Holunderextrakt in verschiedenen Darreichungsformen erh?ltlich, zum Beispiel als Saft oder als Pastillen. Erste wissenschaftliche Studien konnten ihre Wirksamkeit zur Linderung von Erk?ltungssymptomen bereits zeigen.[1] Dar?ber hinaus gibt es Hinweise aus Labor- und Tierstudien[2], dass Holunder auch eine entz?ndungshemmende, blutdruck- und cholesterinsenkende Wirkung hat und sich positiv auf den Harns?ure- und Blutzuckerspiegel auswirken kann.[3] Welche dieser vielversprechenden Effekte von Holunder in welchem Ausma? auch auf den Menschen ?bertragbar sind, ist noch nicht endg?ltig gekl?rt. Hierzu sind noch weitere Studien erforderlich.

[1] Porter, RS; Bode, RF. (2017): A Review of the Antiviral Properties of Black Elder (Sambucus nigra L.) Products. In: Phytother Res. 2017 Apr; 31(4), S. 533-554. doi: 10.1002/ptr.5782. Epub 2017 Feb 15. PMID: 28198157.
[2] Vlachojannis, J.E.; Cameron, M.; Chrubasik, S. (2010): A systematic review on the sambuci fructus effect and efficacy profiles. In: Phytother. Res., 24: S. 1-8. https://doi.org/10.1002/ptr.2729
[3] Sidor, Andrzej; Gramza-Michaowska, Anna (2015): Advanced research on the antioxidant and health benefit of elderberry (Sambucus nigra) in food – a review. In: Journal of Functional Foods, Volume 18, Part B 2015, S. 941-958.

Keywords:Holunder,Schwarzer Holunder,Immunsystem,Erk?ltungskrankheiten,Nahrungserg?nzungsmittel

adresse