KREBSPATIENT*INNEN BEI SCHUTZIMPFUNG GEGEN CORONA PRIORISIEREN

Bundesverband Haus der Krebs-Selbsthilfe e. V. schreibt Brief an Bundesgesundheitsminister Spahn: Neue Impfverordnung muss Krebspatient*innen bei Corona Schutzimpfung priorisieren

Mit gro?er Sorge betrachten die in der unabh?ngigen Krebsselbsthilfe organisierten Patientenvereinigungen die gegenw?rtige Diskussion um die vorrangige Verabreichung der Corona Schutzimpfung.
Nach Auffassung des Robert Koch Institutes (RKI) haben an Krebs erkrankte
Menschen ein hohes Risiko f?r einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. Im Falle einer Infizierung ist die Wahrscheinlichkeit f?r eine Aufnahme
auf eine Intensivstation und eine invasive Beatmung deutlich erh?ht. Die bereits sehr angespannte Situation bei der Intensivversorgung in Deutschland f?hrt insbesondere in der Altersgruppe der ?ber 65-j?hrigen an Krebs erkrankten Menschen in Deutschland zu gro?en Sorgen und ?ngsten. Fast
Zweidrittel aller Krebs-Neuerkrankungen entfallen gem?? RKI auf diese Altersgruppe.
Aus diesem Grund hat sich der Bundesverband Haus der Krebs-Selbsthilfe
e. V. in einem Brief an den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt
mit der nachdr?cklichen Bitte, sich mit aller Kraft daf?r einzusetzen, dass
hinsichtlich der anstehenden Schutzimpfung die Krebspatient*innen in die
notwendige Priorisierung als besonders vulnerable Gruppe eingestuft werden. Diese Ma?nahme muss unbedingt in der Verordnung, die derzeit vom
Gesundheitsministerium vorbereitet wird, Ber?cksichtigung finden.

Der Brief hat folgenden Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Minister Spahn,

die 10 Mitgliedsverb?nde im Haus der Krebs-Selbsthilfe-Bundesverband e.V. in Bonn vertreten die Interessen
von etwa 80 Prozent der 4 Millionen Krebserkrankten in Deutschland.
Das Robert Koch Institut (RKI) hat festgestellt, dass an Krebs erkrankte Menschen
ein hohes Risiko f?r einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf haben. Im Falle einer Infizierung ist
die Wahrscheinlichkeit f?r eine Aufnahme auf eine Intensivstation und eine invasive Beatmung deutlich erh?ht.
Die bereits sehr angespannte Situation bei der Intensivversorgung in Deutschland, f?hrt insbesondere in der
Altersgruppe der ?ber 65-j?hrigen an Krebs erkrankten Menschen in Deutschland zu gro?en Sorgen und ?ngsten.
Fast Zweidrittel aller Krebs-Neuerkrankungen entfallen gem?? RKI auf diese Altersgruppe.
Aus diesem Grund wenden wir uns an Sie mit der nachdr?cklichen Bitte,
sich mit aller Kraft daf?r einzusetzen, dass hinsichtlich der anstehenden
Schutzimpfung die Krebspatient*innen in die notwendige Priorisierung als
besonders vulnerable Gruppe, eingestuft werden. Diese Ma?nahme muss
unbedingt in der Verordnung, die derzeit von Ihrem Ministerium vorbereitet
wird, Ber?cksichtigung finden.

Neben der anstehenden Priorisierungsentscheidung bewegt unsere Mitgliedsverb?nde aber noch ein anderes sehr wichtiges Thema:
Durch die Corona Pandemie w?chst bei uns die Bef?rchtung, dass onkologische
Behandlungen zur?ckgestellt, geplante Diagnostik/Therapie verschoben oder
verk?rzt sowie Termine zur Fr?herkennung und Nachsorge ausgesetzt werden.
Daher haben wir uns Ende letzter Woche in einem Offenen Brief an Krebspatient*innen und Personen
mit erh?htem Krebsrisiko gewandt, und mit einem eindringlichen Appell zur Wahrnehmung solcher Termine aufgerufen. Es gilt hier
vor allem fortgeschrittene Erkrankungen zu vermeiden und Heilungschancen zu
wahren.
Neben der Erwartung auf Ihre Unterst?tzung f?r die Aufnahme der Priorisierung
von Krebspatient*innen in die zu beschlie?ende Verordnung zur Schutzimpfung,
w?rden wir uns auch ?ber einen Aufruf Ihres Ministeriums freuen, der beinhaltet, dass Behandlungs- sowie Vorsorge- und Nachsorgetermine wahrgenommen
werden und Kliniken und Praxen, die daf?r notwendigen Voraussetzungen treffen sollten.
F?r Ihr Engagement bedanken wir uns im Namen der Krebspatient*innen schon
jetzt und verbleiben

mit freundlichen Gr??en

Werner Kubitza Hedy Kerek-Bodden
stellvertretender Vorsitzender Schriftf?hrerin

?ber das HKSH-BV:
Das Haus der Krebs-Selbsthilfe-Bundesverband e.V. (HKSH-BV) wurde 2015 gegr?ndet und vereint zehn bundesweit unabh?ngig organisierte Krebs-Selbsthilfeverb?nde mit etwa 1.500 Selbsthilfegruppen. Sie decken die Krebserkrankungen von 80 Prozent der ca. vier Millionen Betroffenen in Deutschland ab. Das HKSH-BV ist gemeinn?tzig und wird umfassend von der Stiftung Deutsche Krebshilfe gef?rdert, unter deren Schirmherrschaft sie steht. Es ist unabh?ngig von Interessen und finanziellen Mitteln der Pharmaindustrie und anderer Wirtschaftsunternehmen des Gesundheitswesens.

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