Prozentualer Anteil der Kinder und Jugendlichen in der Grundsicherung auf neuem Höchststand

Der prozentuale Anteil von Kindern und Jugendlichen in der Grundsicherung ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen und hat einen neuen H?chststand erreicht. Nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes erh?hte sich der Anteil der unter 18-j?hrigen in der Grundsicherung nach dem SGB II auf jetzt 34,3 Prozent. Vor f?nf Jahren hatte dieser Wert noch bei 32,9 Prozent, im letzten Jahr bei 33,4 Prozent gelegen. Zum Jahresende 2022 waren von 5.668.669 Personen in Bedarfsgemeinschaften 1.946.095 Kinder und Jugendliche. Deshalb braucht es aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes dringend eine Gesamtstrategie zur Bek?mpfung der Kinderarmut in Deutschland und eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung.

“Mehr als ein Drittel der Empf?nger von Grundsicherung sind Kinder und Jugendliche, obwohl deren Anteil an der Gesamtbev?lkerung in Deutschland nur bei rund 16 Prozent liegt. Damit sind sie mit ihren Familien in besonderem Ma?e von Armut betroffen. Das unterstreicht unsere Forderung nach einer Kindergrundsicherung, die ihren Namen auch wirklich verdient. Die F?rderung armer Familien und ihrer Kinder sowie unb?rokratische Zug?nge zu armutsvermeidenden Leistungen geh?ren auf der Priorit?tenliste der Bundesregierung ganz nach oben. Ziel der Kindergrundsicherung muss es sein, Kinderarmut wirksam zu bek?mpfen und die gesellschaftliche Teilhabe jedes Kindes eigenst?ndig, sozial gerecht und unb?rokratisch abzusichern. Daf?r brauchen wir nun endlich eine an den tats?chlichen Bedarfen von Kindern ausgerichtete Neubemessung des kindlichen Existenzminimums und den politischen Willen der Bundesregierung, auch die f?r eine Kindergrundsicherung notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen”, betont Thomas Kr?ger, Pr?sident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Bis zum Inkrafttreten der Kindergrundsicherung fordert das Deutsche Kinderhilfswerk kurzfristige Ma?nahmen zur Bek?mpfung der Kinderarmut, vor allem deutliche Nachbesserungen bei den seit Januar geltenden B?rgergeld-Regels?tzen f?r Kinder und Jugendliche. Wichtig ist aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes zudem die Erstellung einer Gesamtstrategie zur Bek?mpfung der Kinderarmut in Deutschland, die mit einer umfassenden Kinder- und Jugendbeteiligung an diesem Prozess einhergehen muss und einen ressort?bergreifenden Ansatz braucht. Die Kinderarmut in Deutschland kann aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes nur dann effizient und nachhaltig bek?mpft werden, wenn alle Ma?nahmen zu diesem Zweck in einem Gesamtkonzept verkn?pft und mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Die Erarbeitung des Nationales Aktionsplans im Rahmen der von Deutschland mitbeschlossenen EU-Kindergarantie kann hierf?r einen guten Ansatz bieten.

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