Um Missverst?ndnissen vorzubeugen, sollte ein Testament immer klar formuliert sein. Ansonsten kann es passieren, dass eine letztwillige Verf?gung nicht im Sinne der Erblassers umgesetzt werden kann.
Das Erbrecht sieht vor, dass ohne ein Testament oder Erbvertrag automatisch die gesetzliche Erbfolge gilt. Das muss nicht im Sinne des Erblassers sein. Um den Nachlass nach seinen Vorstellungen zu verteilen, kann der Erblasser ein Testament erstellen. Dabei sollte er darauf achten, dass der “letzte Wille” klar als Testament zu erkennen ist, damit die letztwillige Verf?gung in seinem Sinne umgesetzt werden kann, erkl?rt die Wirtschaftskanzlei MTR Legal Rechtsanw?lte , die ihre Mandantschaft auch im Erbrecht ber?t.
Ohne klare Formulierungen muss das Gericht eine letztwillige Verf?gung auslegen. Das OLG Brandenburg kam dabei mit Beschluss vom 20. Februar 2023 zu der ?berzeugung, dass eine Schenkung des Erblassers als Erbeinsetzung gemeint war, obwohl das Schriftst?ck nicht als Testament zu erkennen war (Az.: 3 W 31/22).
Der Erblasser in dem Fall war geschieden und hatte zu seinem Sohn nur sporadischen Kontakt. Als er starb hinterlie? er ein Haus, das etwa zu zwei Dritteln ihm und der Rest einem guten Freund von ihm geh?rte. Beide lebten in ihren Teilen des Hauses. Der Erblasser hinterlie? ein handgeschriebenes Schriftst?ck mit Unterschrift und Datum, in dem er festlegte, dass er im Falle seines pl?tzlichen Ablebens, seinen Anteil an dem Haus an den Mitbesitzer der Immobilie “verschenke”.
Das Nachlassgericht sah in dem Schriftst?ck kein Testament. Daher wies es den Erbscheinantrag des Freundes des Erblassers zur?ck, da er nicht wirksam als Erbe eingesetzt worden sei.
Dagegen wehrte sich der Freund und hatte am OLG Brandenburg Erfolg. Auch wenn das Schriftst?ck nicht als Testament oder als “letzter Wille” bezeichnet war und auch inhaltlich keine Formulierungen wie Erbe oder Nachlass auftauchten, kam das OLG zu der ?berzeugung, dass der Erblasser wollte, dass sein Hausteil nach seinem Tod tats?chlich an seinen Freund f?llt. Daher wertete es das Schriftst?ck im Wege der Auslegung als Testament.
Durch klare Formulierungen kann der Erblasser Missverst?ndnisse bez?glich seines letzten Willens vermeiden. MTR Legal Rechtsanw?lte ber?t bei der Erstellung eines Testaments oder Erbvertrags.
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