Trotz Wohnungsnot: Stadt verhindert Neubau (FOTO)

Trotz Wohnungsnot: Stadt verhindert Neubau (FOTO)Velten (ots) –

Unmittelbar vor den Toren Berlins liegt die 12.000 Einwohner Stadt
Velten. Die Stadt erlebt einen Aufschwung infolge der guten
wirtschaftlichen Entwicklung ortsansässiger Unternehmen. Aber auch
durch den immensen Zuzug nach Berlin drängen seit Jahren immer mehr
Menschen in den Umkreis. So gibt es in Velten heute quasi keine
freien Wohnungen mehr. Im Mai wurden auf dem größten deutschen
Immobilienportal, Immobilienscout24, gerade einmal 6
Bestandswohnungen zur Miete angeboten. Nach einer Schätzung des Amtes
für Statistik Berlin-Brandenburg von 2015 wird sich die Lage in
Velten weiter verschärfen. Es wird ein Wachstum von rund 9,5 Prozent
innerhalb der nächsten 10 Jahre erwartet.

Pläne zur Entspannung des Marktes gibt es. Nur Baugenehmigungen
werden nicht erteilt. So legte der Immobilienunternehmer Felix
Schröder der Stadt Velten detaillierte Pläne zum Bau eines
vierstöckigen Mehrfamilienhauses mit zusätzlichem Staffelgeschoss auf
einer Fläche von 2.700m² vor. Dies sollte auf dem Gelände einer alten
Gewerbesiedlung an der Bahnstraße in der Innenstadt von Velten
realisiert werden.

“Wir wollen den Menschen guten Wohnraum zu fairen Preisen bieten.
In einem ersten Schritt sollten so rund 40 barrierefreie Wohnungen
mit viel Grünfläche drumherum entstehen. Neben einem Kindergarten
hatten wir auch überlegt, soziale Wohnungen in den Wohnungsmix mit
aufzunehmen,” sagt Schröder. “Die letzten Neubauten wurden in Velten
zu 12,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Außerhalb der
Sozialwohnungen hatten wir 9,50 Euro vorgesehen, aber unser Bauantrag
wurde mit Verweis auf ein städtebauliches Konzept aus dem Jahr 2012
abgelehnt. Demnach sollen dort nur Ein- und Zweifamilienhäuser gebaut
werden. Die Entwicklung der Stadt hat sich seitdem jedoch stark
verändert. Damals standen massenhaft Wohnungen leer und man ging von
einer rückläufigen Bevölkerung aus. Heute gibt es in Velten quasi
keine freien Wohnungen mehr. Würden wir Ein- und Zweifamilienhäuser
bauen, müssten wir bei den aktuellen Preisen Mieten von 18 Euro pro
Quadratmeter nehmen oder die neugebauten Häuser zu horrenden Preise
verkaufen, um keine Verluste zu machen. Dann würden wir nur für
Reiche bauen. Das wollen wir nicht,” ergänzt Schröder. Heute steht
neben dem zu bebauenden Grundstück eine 6-geschossige Häuserfont aus
den 90er Jahren, hinter dem Grundstück eine 15 Meter hohe alte
Gewerbehalle. “Das sieht alles nicht sehr schön aus,” so Schröder.

Seit Winter 2016 bemüht sich Felix Schröder um eine Baugenehmigung
für das Grundstück. Im Januar 2017 fand ein erstes informatives
Gespräch mit der Abteilung Stadtentwicklung/Bauverwaltung der Stadt
Velten statt. Auf Wunsch wurde eine Entwurfsplanung angefertigt und
im März 2017 eingereicht. “Die Stadt hat uns erst danach auf das
städtebauliche Konzept aus dem Jahr 2012 verwiesen,” sagt Schröder.
Das Konzept sehe kleine Doppelhaushälften (2/3 geschossig) mit einer
geringen baulichen Dichte und großzügigen Grünanlagen vor. Nutzer
dieser Doppelhäuser sollen Familien mit Kindern sein. “Sowas kostet
dann 4.000 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Wohnfläche von 120
Quadratmetern – geeignet also für kleine Familien – wären das fast
500.000 Euro. Das kann sich doch keiner leisten,” so Schröder. Die
Abteilung Stadtentwicklung/Bauverwaltung wies darauf hin, dass nur
die Stadtverordneten der Stadt Velten, eine andere Bebauung
genehmigen könnten. Dementsprechend wurde der Dialog zu den
Stadtverordneten gesucht. “Bei einer Präsentation unserer Idee in
einer Fraktionssitzung der SPD wurde schnell klar, dass 4-geschössige
Gebäude nicht erwünscht sind,” sagt Schröder. Auch jeder formelle
Antrag wurde abgelehnt – zuletzt im April 2019.

“Wir verstehen das nicht. Die Stadt braucht dringend Wohnraum.
Unser Konzept hätte das Gebiet deutlich revitalisiert, wäre
sozialgerecht gewesen und hätte den Menschen geholfen. Nun tut man
nichts.”

Über Felix Schröder

Felix Schröder ist privater Vermieter aus Berlin. Er beschäftigt
sich seit über 25 Jahren mit der Entwicklung von Mietwohnhäusern.
Sein Konzept zielt auf die sanfte Entwicklung von Wohnimmobilien.
Dabei werden Häuser mit Sanierungsbedarf modernisiert, aber nicht
übersaniert. So entsteht ordentlicher Wohnraum zu angemessenen
Preisen. In Schröders größtem Haus in Berlin-Neukölln beträgt die
Durchschnittsmiete 7 Euro pro Quadratmeter. Bei Neuvermietungen
liegen die Mieten in Neukölln heute bei über 14 Euro pro
Quadratmeter. Darüber hinaus achtet Felix Schröder auf eine
Durchmischung von jungen und alten, finanziell starken und schwachen
Mietern.

In Berlin haben sich die Häuserpreise in den letzten 10 Jahren
vervierfacht. Die Grundstückspreise sind ähnlich stark angestiegen.
Dementsprechend ist ein solches Konzept nicht mehr wirtschaftlich
tragfähig, jedenfalls dann nicht, wenn man das dazugehörige
Grundstück jetzt erwerben möchte.

So entwickelte Schröder die Idee, sein Konzept im Umland zu
realisieren und kam auf Velten.

Pressekontakt:
Georg Lamerz
Pressesprecher
Telefon: +491799023313
E-Mail: lamerz@georg-lamerz.de

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