Warum die Konsequenzen der CSRD Unternehmen zu neuen Nachhaltigkeits-Standards zwingen

Expertenkommentar von Sue Fortunato-Esbach, Manager Sustainability bei Assent

Die CSRD-Richtlinie der EU wird in den n?chsten Jahren immer mehr Unternehmen betreffen und von ihnen eine umfangreiche Nachhaltigkeits-Berichterstattung abverlangen. Neben der Corporate Sustainability Reporting Directive sind es bekannterma?en auch das Interessen von Stakeholdern wie Investoren und Konsumenten, die von Unternehmen verlangen nachhaltig zu produzieren und dies offen zu legen. Die CSRD zu ignorieren, f?hrt zu mehr als nur Reputationssch?den – die m?glichen Konsequenzen sind vielf?ltig und schwerwiegend.

Die CSRD verpflichtet Unternehmen zur Dokumentation der wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) in der Wertsch?pfungskette hinsichtlich Mensch und Umwelt, sowie zu betrachten, wie sich Nachhaltigkeitsfragen auf die Entwicklung, Leistung und Position des Unternehmens auswirken. Weiterhin m?ssen Unternehmen auf identifizierte IROs reagieren, indem sie Abhilfema?nahmen ergreifen, bzw. Chancen nutzen. Ma?stab daf?r sind Struktur und Methoden aus den Europ?ischen Standards f?r Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS). Deren insgesamt zw?lf Standards umfassen 84 Angabepflichten und 1178 Datenpunkte. Die Berichte m?ssen festgelegten digitalen Standardformaten entsprechen, von unabh?ngigen Dritten verifiziert und online ver?ffentlicht werden. Vor allem bei komplexen Wertsch?pfungsketten stellt das oft eine betr?chtliche Herausforderung dar, da eine solche Nachhaltigkeits-Berichterstattung vielerorts Neuland ist.

In der gegenw?rtigen Form betrifft die CSRD circa 50.000 Unternehmen innerhalb der EU, etwa 15.000 davon in Deutschland. Die Berichtspflichten werden dabei stufenweise bis 2029 ausgerollt. Pl?ne, den Umfang der Berichterstattung dar?ber hinaus zu erweitern, existieren. Ein proaktives Vorgehen lohnt sich daher alleine aus diesem Grund, denn die Umsetzung ben?tigt Zeit. Indirekt betroffen sind im ?brigen auch Unternehmen, die selbst gar nicht unter die Richtlinie fallen. Sie werden mit Anfragen ihrer Kunden zu rechnen haben.

Die m?glichen Folgen sind divers, ein Wettbewerbsnachteil und potenziell sogar existenzgef?hrdend

Bei einem Missachten drohen unter anderem Geldstrafen. Diese fallen zwar je nach EU-Mitgliedsstaat verschieden hoch aus, doch sind sie in allen Staaten empfindlich. Nicht weniger bedrohlich jedoch sind die weiteren Risiken, die sich bei der Verletzung der Transparenzpflichten ergeben. Denkbar sind Klagen von Stakeholdern, wenn wegen unzureichender Offenlegung von Nachhaltigkeitspraktiken Sch?den entstehen. Bei Erfolg k?nnen sich daraus Auswirkungen auf Aktienkurse und weitere finanzielle Folgen ergeben.

Eine weitere Folge eines Nichterf?llens der Berichterstattungspflichten sind Reputationssch?den. Zwar sind diese meist weniger direkt und unmittelbar zu sp?ren, dennoch sollten sie nicht untersch?tzt werden. ESG ist schon seit Jahren eine fest etablierte Komponente bei Investmententscheidungen. Immer mehr Investoren wie auch Kunden meiden Unternehmen, die ihre ESG-Pflichten verletzen. Dies gilt neben Endverbrauchern auch f?r B2B-Kunden, da diese meist selbst Transparenz und Auskunftsf?higkeit ?ber die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette herstellen m?ssen. Nachhaltigkeitsdaten sind in vielen F?llen bereits Gegenstand von Vertr?gen. Dadurch wird ein Verletzen zum direkten Wettbewerbsnachteil.

Es wird nicht bei der CSRD alleine bleiben

An dieser Stelle ist auch ein Blick auf die geplante “Green Claims”-Richtline der EU notwendig. Die fordert von Unternehmen, dass sie jegliche Nachhaltigkeitsbehauptung bez?glich ihrer Produkte mit Daten belegen k?nnen. Ein Gro?teil solcher Daten stammt aus der Lieferkette.

Die m?glichen mittelbaren und unmittelbaren Folgen eines Missachtens von Richtlinien wie der CSRD sind also immens. Hersteller m?ssen einen detaillierten Plan zu deren Umsetzung entwickeln und sich in die Lage versetzen, mittels spezialisierter Tools Transparenz ?ber ihre Herstellung und Produktion herzustellen. Nur so ist es m?glich, ?ber Nachhaltigkeit nicht nur zu berichten, sondern Schritt f?r Schritt daran zu arbeiten, die eigenen Praktiken zu verbessern.

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