Weltkrebstag: Entzündungen der Mundschleimhaut können Krebsbehandlung gefährden!

Je nach Art der Chemotherapie leiden bis zu zwei Drittel der Patientinnen und Patienten unter einer schweren Entz?ndung der Mundschleimhaut – das schr?nkt nicht nur ihre Lebensqualit?t stark ein, sondern gef?hrdet auch das Fortsetzen der Krebstherapi

Je nach Art der Chemotherapie leiden bis zu zwei Drittel der Patientinnen und Patienten unter einer schweren Entz?ndung der Mundschleimhaut – das schr?nkt nicht nur ihre Lebensqualit?t stark ein, sondern gef?hrdet auch das Fortsetzen der Krebstherapie.

Krebs ist eine belastende Diagnose. Viele Entscheidungen sind zu treffen. ?Dennoch sollten Krebspatientinnen und -patienten auch an einen Termin in ihrer Zahnarztpraxis denken?, r?t Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. und Vizepr?sidentin der Bundeszahn?rztekammer (BZ?K) zum Weltkrebstag. ?Denn wer die Krebstherapie mit gesunden Z?hnen und Zahnfleisch beginnt, leidet weniger unter Nebenwirkungen. Auch eine besonders gute Mundhygiene ist in dieser Zeit wichtig, um Z?hne und Zahnfleisch langfristig zu sch?tzen.?

Krebsbehandlung kann auch Schleimh?ute sch?digen
Eine Krebsbehandlung wie Chemotherapie oder Bestrahlung zielt auf Zellen im K?rper ab, die sich schnell teilen. Dabei t?tet und schw?cht sie nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde, sich schnell teilende Zellen wie die der Haarwurzeln und der Schleimh?ute. Als Folge k?nnen die Haare ausfallen und sich die Schleimh?ute entz?nden. Ist die Schleimhaut in Mund und Rachen von der Entz?ndung betroffen, sprechen Fachleute von einer Mucositis.

Entz?ndung der Mundschleimhaut sehr belastend
Wie stark die Entz?ndung ausgepr?gt ist, h?ngt von der Art, Dosis und Dauer der Krebsbehandlung ab. Auch das Alter und der Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten haben einen Einfluss. Die Mucositis kann f?r die Betroffenen sehr schmerzhaft und belastend sein. Essen, Trinken und Sprechen fallen schwer. Im schlimmsten Fall kann die Entz?ndung der Mundschleimhaut sogar dazu f?hren, dass die Krebsbehandlung unterbrochen werden muss. Eine Mucositis kann somit nicht nur die Lebensqualit?t stark einschr?nken, sondern auch die Therapie der Krebserkrankung gef?hrden.

Mit gesunden Z?hnen und Mund Krebstherapie beginnen
Sofern es m?glich ist, geh?rt ein Besuch bei der Zahn?rztin oder dem Zahnarzt zur Vorbereitung auf die Krebstherapie dazu. Betroffene sollten ?ber ihre Diagnose und die geplante Behandlung informieren. So kann die Zahn?rztin oder der Zahnarzt gezielt beraten, bei Bedarf behandeln und mit weiteren ?rzten wie Onkologen eng zusammenarbeiten. Denn vor Beginn der Krebstherapie sollten Z?hne und Zahnfleisch m?glichst gesund und anstehende Zahnbehandlungen abgeschlossen sein.

Zur Pflege der Mundschleimhaut in der Zahnarztpraxis geh?rt:
– Zahnstein entfernen, Zahnfleischtaschen reinigen,
– Karies behandeln, stark gesch?digte Z?hne ziehen,
– scharfe Kanten an Z?hnen und Prothesen gl?tten,
– Prothesen auf Druckstellen pr?fen,
– fluoridhaltige Lacke oder Gele zum Schutz vor Karies auftragen.

Besonders gute Mundhygiene w?hrend Krebstherapie
W?hrend der Krebsbehandlung k?nnen Zahnfleisch und Mundschleimhaut sehr empfindlich sein. Reizungen, wunde Stellen oder gar Entz?ndungen sind sehr schmerzhaft. Die t?gliche Mundhygiene ist dann unangenehm. Auch wenn es schwerf?llt: Patientinnen und Patienten sollten dennoch gerade w?hrend der Krebsbehandlung besonders gut auf ihre Mundhygiene achten. So beugen sie Nebenwirkungen der Therapie wie Entz?ndungen oder Mundtrockenheit vor und erhalten ihre Z?hne langfristig.

Zur t?glichen Mundhygiene geh?rt:
– Z?hneputzen nach jeder Mahlzeit und vor dem Schlafen,
– weiche Zahnb?rste (monatlich wechseln) und milde, fluoridhaltige Zahnpasta verwenden,
– Zahnzwischenr?ume vorsichtig mit Zahnseide oder B?rstchen reinigen,
– jedoch: Wurden Zahnzwischenr?ume bisher nicht gereinigt, sollte vor Tumorbehandlung nicht damit angefangen werden (Gefahr von Zahnfleischblutungen),
– 4- bis 6-mal Mundsp?lungen f?r 1 Minute mit 15 ml Wasser oder isotonischer Kochsalzl?sung, dann 30 Min. auf Essen und Trinken verzichten.

Zudem ist es ratsam, die Mundschleimhaut t?glich auf Ver?nderungen zu untersuchen, ?ber Auff?lligkeiten ein Protokoll zu f?hren und diese mit der Zahn?rztin oder dem Zahnarzt zu besprechen. Auf alles, was die Mundschleimhaut reizen k?nnte, sollte besser verzichtet werden. Hierzu z?hlen: Rauchen und Alkohol; scharfe, s?urehaltige, sehr hei?e Speisen und Getr?nke sowie scharfkantige, trockene oder br?selige Speisen; Prothesen nur kurz tragen. Kommt es w?hrend der Chemotherapie zu h?ufigem Erbrechen, den Mund danach gut aussp?len. Magens?ure kann sonst Z?hne und Zahnfleisch angreifen. Nach dem Ende der Krebsbehandlung sollten Patientinnen und Patienten nochmals ihre Zahn?rztin oder ihren Zahnarzt aufsuchen, um kontrollieren zu lassen, ob alles in Ordnung ist. Zu empfehlen ist die zahn?rztliche Kontrolle nach der Krebsbehandlung ?ber mindestens f?nf Jahre.

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