F?r viele junge Menschen stehen dieser Tage die letzten Schulabschlusspr?fungen an und viele wissen nicht, wie es danach weitergehen soll. Gleichzeitig suchen viele Unternehmen h?nderingend nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern f?r ihre Ausbildungsberufe. Die Corona-Pandemie hat den Ausbildungsmarkt in den letzten beiden Jahren zus?tzlich unter Druck gesetzt. Wie Unternehmen und Ausbildungswillige trotzdem zusammenfinden k?nnen und wie Auszubildende Jobmessen ideal f?r sich nutzen k?nnen, erz?hlt Daniela Krauss, Ausbildungsleiterin bei der Forum Media Group, im Interview.
Frage: Die Corona-Pandemie hat in den letzten beiden Jahren unser Leben einschneidend gepr?gt. Was hat sich auf dem Ausbildungsmarkt durch die Pandemie ver?ndert?
Daniela Krauss: “Die Corona-Pandemie setzt den Ausbildungsmarkt enorm unter Druck und verst?rkt diverse Problemfelder auf Bewerber- wie Unternehmensseite – als w?rde man ein Brennglas dar?ber halten. Potenzielle Auszubildende und Betriebe finden nur schwer zusammen. Ausgefallene Praktika und eingeschr?nkte pers?nliche Kontakte haben zu einem starken R?ckgang von Bewerbenden und deren weiteren Verunsicherung gef?hrt. Einerseits gibt es in manchen Branchen ein ?berangebot an Ausbildungspl?tzen, in anderen fallen Ausbildungspl?tze weg. Ein Orientierungsjahr zu nutzen, z. B. Work and Travel, war die letzten zwei Jahre nur eingeschr?nkt m?glich. Viele junge Menschen begeben sich deshalb erst sehr sp?t auf die Suche nach einer Ausbildung oder einem Studium. Digitale Angebote zur Berufsorientierung sprechen zudem nicht jeden an. Die jetzt im Mai endlich wieder stattfindenden Pr?senzveranstaltungen und Messen von IHK, HWK, Agentur f?r Arbeit und Hochschulen sollten unbedingt genutzt werden, um pers?nliche Kontakte aufbauen zu k?nnen.”
Frage: F?r Abiturientinnen und Abiturienten stellt sich oft die Frage: Studieren oder lieber eine Ausbildung? Wohin geht der Trend und was sind die Gr?nde daf?r?
Krauss: “Wir nehmen sehr positiv wahr, dass eine duale Ausbildung wieder mehr Ansehen bei Abiturienten gewinnt. Auch wenn von Elternseite da oft Druck an falscher Stelle gemacht wird, hat sich in Sch?lerkreisen bereits rumgesprochen, dass ein Studium und wissenschaftliches Arbeiten nicht f?r jeden (direkt) geeignet ist. Wir haben Abiturienten, die zun?chst eine Ausbildung machen und dann ein Studium draufsetzen oder auch umgekehrt. Das sind alles Erfolgsbeispiele. In jedem Fall loben unsere in Ausbildung und Studium stehenden Kolleginnen und Kollegen den Praxisbezug zu ihren Theoriephasen. Die Motivation ist deutlich h?her und eine vorgegebene Struktur erleichtert vieles. Nat?rlich kommt es auch darauf an, wie der Praxisbetrieb eine Ausbildung umsetzen kann. Ausbildungsangebote sind f?r Betriebe ein gro?es Investment, wenn diese gut sein sollen.”
Frage: Sind die Anspr?che der Sch?lerinnen und Sch?ler gewachsen?
Krauss: “Ein ganz klares JA. Heutige Auszubildende haben den Mut, eine Ausbildung auch abzubrechen, wenn ihnen der Beruf, das Team oder das Betriebsklima nicht gefallen. Auf die Erwartung der Auszubildenden, sinnstiftende Aufgaben zu erhalten und zu wissen, warum diese ausgef?hrt werden sollen, m?ssen Ausbildungsbetreuer eingehen. Monotonie wird meist sehr schnell reklamiert. Auszubildende sollten als Partner auf Augenh?he wahrgenommen und wertgesch?tzt werden.”
Frage: Auch die Unternehmen haben gewissen Anspr?che an Auszubildende. Worauf wird in Ihrem Unternehmen besonders viel Wert gelegt?
Krauss: “Da wir in der Verlags- und Medienwelt zuhause sind, m?ssen wir sehr auf Deutschkenntnisse und eine einwandfreie Rechtschreibung achten. Leider beobachten wir hier selbst bei Muttersprachlern einen Abw?rtstrend. Auch bei Berufen, deren Kernkompetenz nicht unmittelbar das Publizieren ist, ist eine gute Ausdrucksf?higkeit und Orthografie notwendig. Selbst bei der Produktion von Podcasts und Videos. An Soft Skills sind mir besonders wichtig: Eigeninitiative, Engagement und der absolute Willen, sich im Team einzubringen und bei unseren Projekten mitzuziehen. Wir haben ein hervorragendes Team mit ganz unterschiedlichen St?rken, wovon unsere Projekte und die gesamte Ausbildungsgruppe profitieren. Darauf bin ich besonders stolz.”
Frage: Welche Tipps geben Sie Ausbildungswilligen?
Krauss: “Ich habe f?nf wichtige Tipps:
1. Es ist nie zu sp?t – das Alter spielt keine Rolle! Wir haben momentan Auszubildende von 18 – 35 Jahren und das klappt super, im Team k?nnen sie viel voneinander profitieren
2. Gute Vorbereitung lohnt sich – fehlerhafte Unterlagen oder Standard-Massen-Bewerbungen sind bei uns nach wie vor out.
3. Pers?nlicher Kontakt ist Trumpf – per Telefonat Kontakt aufzunehmen oder Veranstaltungen zu besuchen, bringt viele Vorteile.
4. Nach Schnuppertagen oder Praktika aktiv nachfragen, um sich ein besseres Bild vom Unternehmen, Berufsfeld und Ausbildungsplan zu machen.
5. Die Messeangebote wie z.B. fit for job und Pyramid nutzen und sich daf?r gut vorbereiten.”
Frage: Wie sieht die richtige Vorbereitung auf eine Jobmesse aus?
Krauss: “Wichtig ist Folgendes:
– Bewaffnen: Unterlagen digital vorhalten und ebenso gedruckten Lebenslauf oder nett gestaltete Kontaktkarte mitbringen (Was suche ich wann und warum?).
– Planen: ?berlegen, welche Berufsfelder und welche Messest?nde interessieren mich, und eine Priorisierung aufstellen.
– Notizen unmittelbar machen und Gespr?che nachbereiten: Nach dem 5. Gespr?ch wei? man nicht mehr was der Erste gesagt hat.
– Aufs Bauchgef?hl h?ren: Der vermeintlich zukunftstr?chtigste Beruf und das renommierteste Unternehmen n?tzen nichts, wenn das Team oder die Aufgaben nicht zu einem passen.
– Der erste Eindruck hat keine zweite Chance: Ob wir wollen oder nicht, eine selektive Wahrnehmung findet beiderseits statt. Angemessene Kleidung und Verhalten nicht untersch?tzen!”
Im Mai ist Messezeit f?r alle, die auf der Suche nach dem perfekten Karriereeinstieg sind: Am Samstag, den 21. Mai, von 9-15 Uhr findet an der Messe Augsburg die fit for job statt, eine Berufsinfo-Messe, die sich gezielt an Sch?lerinnen und Sch?ler wendet. Am Mittwoch, den 25. Mai, findet an gleicher Stelle die Firmenkontaktmesse Pyramid statt, die auf Studierende ausgerichtet ist. Daniela Krauss wird die Forum Media Group bei beiden Messen vertreten und freut sich, potenzielle Bewerberinnen und Bewerbern pers?nlich kennenzulernen.
Die Forum Media Group ist eine internationale Mediengruppe und bietet an ihrem Hauptsitz in Merching vielf?ltige Ausbildungsberufe und duale Studieng?nge an. Neben kaufm?nnischen Berufen (u. a. Medienkaufleute, Kaufleute im E-Commerce) bildet Forum auch im IT-Bereich aus. Mehr Details erfahren Sie unter: www.forum-media.com/de/karriere.
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