Zehn Jahre erhöhte Verkehrssicherheit durch Bosch eCall

Vom international erfolgreichen Notrufservice bis zum eCall von morgen

Frankfurt am Main – Blitzeis auf der Autobahn. Ein Fahrzeug kommt von der Stra?e ab, ?berschl?gt sich und rutscht eine B?schung herunter. Keiner sieht den Unfall. F?r Situationen wie diese wurde der “Emergency Call”, kurz eCall, entwickelt. Das Notrufsystem f?r Fahrzeuge baut bei Unf?llen oder in Notsituationen automatisch oder per Knopfdruck eine Sprachverbindung zu einer Notrufstelle auf und fordert schnelle Hilfe an. Ein international f?hrender Anbieter des lebensrettenden Dienstes ist Bosch Service Solutions. Im Auftrag eines deutschen Automobilherstellers hat der Serviceanbieter vor zehn Jahren einen der ersten integrierten Notrufservices entwickelt, die sich weltweit erfolgreich durchsetzen konnten. “Im Juni 2012 ging der Service in neun L?ndern und sechs Sprachen live. Heute ist er bereits in mehr als 50 L?ndern und mehr als 20 Sprachen verf?gbar – und es werden immer mehr. Aktuell verf?gen rund 27 Millionen Autos von ?ber 15 Automobilmarken ?ber den Notrufservice von Bosch”, erkl?rt Stefan Gross, Leiter Mobility Services bei Bosch Service Solutions. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen ?ber elf Millionen eCalls bearbeitet. Als Pionier in diesem Bereich bringt es zudem stetig Neuerungen auf den Markt, zuletzt den Smartphone-basierten eCall.

Start des eCall-Service im Jahr 2012
W?hrend der Bosch Notrufservice im Jahr 2012 noch als Kombination aus Bordcomputer und Fahrerhandy funktionierte, folgte im Jahr 2014 die serienm??ige Integration ins Infotainment-Modul der Fahrzeuge. Die Technik erkennt ?ber Sensoren einen Aufprall und entsendet einen Notruf. Gleichzeitig ?bermittelt sie ein Paket mit unfallrelevanten Daten. F?r den eCall-Service hat Bosch ein internationales Netzwerk an Servicestandorten mitsamt einer umfassenden IT-Infrastruktur aufgebaut. Dazu geh?ren auch Partnernetzwerke zu Rettungsleitstellen, Feuerwehren und Krankenh?usern in den jeweiligen L?ndern. Die hohen Standards des Bosch eCalls entwickelte der Serviceanbieter auf Basis jahrelanger Erfahrung im Alarm- und Notrufmanagement.

Leben retten und Verkehrssicherheit erh?hen
Auch auf der politischen Ebene setzte sich der Nutzen von Notrufsystemen in Fahrzeugen schnell durch: Am 31. M?rz 2018 wurde die EU-eCall-Pflicht eingef?hrt. Seither m?ssen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, die in der EU neu auf den Markt kommen, ?ber einen integrierten Notrufservice verf?gen. In der Folge gibt es in der EU zwei Systeme: den gesetzlichen 112-eCall und die eCall-Systeme privater Anbieter wie Bosch – beide erf?llen definierte EU-Standards. Der Unterschied: Beim privaten eCall wird der Notruf in den eigenen Notrufzentralen des Anbieters entgegengenommen und bei Bedarf umgehend an die ?ffentlichen Leitstellen weitergegeben. Der Vorteil ist, dass fehlerhafte Alarme, etwa durch versehentliches Dr?cken der Notruftaste, auf diese Weise herausgefiltert werden k?nnen. Das entlastet die Rettungsleitstellen und h?lt Kapazit?ten f?r Ernstf?lle frei. Mit einer Quote von rund 90 Prozent hat Bosch in den letzten zehn Jahren rund zehn Millionen fehlerhafte eCalls herausgefiltert. Ein weiteres Plus: Die Mitarbeitenden der Bosch Notrufzentrale bleiben am Telefon und betreuen die verunfallten Personen, bis die Rettungskr?fte eintreffen.

Euro NCAP best?tigt verbesserte Verkehrssicherheit
Ein gro?er Vorteil des Bosch eCalls ist seine mehrsprachige Ausrichtung: Fahrzeuginsassen k?nnen in vielen L?ndern einen Notfall in ihrer Sprache melden. Ein deutscher Tourist wird etwa im Spanienurlaub auf Deutsch angesprochen – das kann psychologisch und f?r die Weitergabe der Unfalldaten von gro?em Wert sein. Die Rettungsleitstellen wiederum werden dann in der Landessprache informiert, um Missverst?ndnisse zu vermeiden. Und: Sie erhalten Informationen, die ?ber den beim EU-112-eCall geltenden, sogenannten Mindestdatensatz hinausgehen. Letzterer umfasst unter anderem die geografische Position, den Unfallzeitpunkt und die Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs. Bosch leitet dar?ber hinaus auch Daten wie die Insassenzahl und die Unfallschwere weiter. Beides sind Faktoren, die die Rettungskette und damit die Hilfe f?r die Insassen verbessern. Die unabh?ngige Bewertungsorganisation f?r Fahrzeugsicherheit, Euro NCAP, bewertet eCall-Systeme im Fahrzeug mit, wenn sie Neuwagen in Crashtests auf ihre Verkehrssicherheit ?berpr?ft. Die Verf?gbarkeit des Notrufs in m?glichst vielen Sprachen flie?t ebenso positiv in die Bewertung ein wie die ?bermittlung unfallrelevanter Daten an die Rettungsleitstellen, die ?ber den Mindestdatensatz hinausgehen.

Mit Smartphone und LTE zum eCall von morgen
Bosch entwickelt den eCall kontinuierlich weiter und bringt regelm??ig technische Neuerungen auf den Markt. So l?sst sich der Bosch eCall dank smartphone-basierter Unfallerkennung heute in Apps von Flottenfahrzeugen integrieren. Dar?ber hinaus arbeitet Bosch an der Ausweitung digitaler und damit schnellerer ?bertragungswege. In den USA etwa setzt Bosch auf den “Next Generation eCall” und ?bertr?gt Unfalldaten per internetbasierter Datenverbindung ?ber LTE vom Auto in die Notrufzentralen. “F?r die ?bertragung via LTE spricht ihre sehr hohe Geschwindigkeit und exzellente Sprachqualit?t”, erkl?rt Stefan Gross. “Das hilft uns, die Rettungskette besonders schnell in Gang zu setzen.”

Digitalisierung der Rettungskette
Auch die Weitergabe der relevanten Informationen von den Notrufzentralen in die Rettungsleitstellen entwickelt sich weiter: Dies ist notwendig, da die Daten?bertragung im EU-112-eCall auf die ?lteren Telefonnetze 2G und 3G begrenzt ist, deren Abschaltung immer wieder diskutiert wird. Zugleich fehlt in Deutschland aktuell noch eine gesetzliche Grundlage, die eindeutig regelt, wie Notrufe privater Anbieter digital an die Leitstellen ?bermittelt werden k?nnen. Dies f?hrt dazu, dass immer noch viele Notrufe per Sprachanruf weitergegeben werden. Bosch arbeitet daran, die Nutzung moderner digitaler ?bertragungswege auszubauen. “Wir hoffen, dass EU-weit m?glichst bald die Weichen f?r eine schnelle digitale Daten?bertragung gestellt werden, damit sie fl?chendeckend zum Einsatz kommt”, so Stefan Gross. In jedem Fall ist Bosch bestens ger?stet, um Notf?lle auch in Zukunft schnell und effektiv zu bearbeiten – mit dem Ziel, noch mehr Menschenleben zu retten.

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