TikTok – Bedenken und Chancen

Die Social-Media-Plattform TikTok ist im Alltag vieler Menschen kaum mehr wegzudenken.

BildDie Plattform ist geradezu ein fester Bestandteil des Tages bei Langeweile, Wartezeiten oder gezielter Suche nach Trends und Entertainment.

Bekannte Unternehmen und Marken haben in letzter Zeit vermehrt von der Reichweite des TikTok Universums mitbekommen und sind auch dort vertreten. Sogar Parteien und Politiker/-innen nutzen die App, um ihren Standpunkt klarzumachen.

Welche Chancen und Bedenken sind mit dieser Plattform verbunden?

Ebenso stellt sich die Frage, wie Nutzer, Eltern, Unternehmen und Regulierungsbehörden mit diesen Bedenken umgehen und, wie sie diese wahrnehmen.

Hier folgen einige der wichtigsten Aspekte, die zu betrachten sind:

Chancen:
Kreativität und Ausdruck: TikTok bietet Nutzern eine Plattform, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen – ob durch Tanz, Musik, Comedy oder Bildung. Die App stärkt die kreative Ader, so dass Unmengen von Inhalten entstehen, welche geteilt werden und allen Interessierten zur Verfügung stehen – häufig ist damit kein hoher technischer Aufwand verbunden.

Reichweite, Sichtbarkeit und Popularität: Der Algorithmus von TikTok sorgt dafür, dass Inhalte „viral“ gehen (tausende/millionenfache Klicks) und eine gigantische Reichweite erzielen. So können Influencer, Marken und kleine Unternehmen ein großes und breites Publikum adressieren, ohne in teure Werbung investieren zu müssen, was TikTok zu einer umso attraktiveren „Marketing-Plattform“ macht.

Form von Bildung: TikTok wird vor allem für seinen Unterhaltungsfaktor geliebt. Jedoch sind auch einige „Creator“ dafür bekannt lehrreiche & interessante Fakten zu vermitteln, wie zum Beispiel die tagesschau und Herr Anwalt. Ebenso gibt es bei TikTok alles von wissenschaftlichen Erklärungen bis hin zu Sprachkursen – TikTok wird also zunehmend als Bildungsplattform genutzt.

Integration: Die App weist eine Vielzahl von Subkulturen & Gemeinschaften auf, welche dazu führen, dass sich Menschen mit gleichen oder ähnlichen Hobbys/Interessen/Leidenschaften verbinden. Dadurch kann das Gefühl des Miteinanders gestärkt werden und ein kreativer Austausch findet statt. Zudem sind sehr viele verschiedene „Trends“ gegeben. Sie gehen „viral“ – was bedeutet, dass Hunderttausende bis Millionen von „Usern“ (Benutzer der App) ein Video/Bild/Meme sehen und dieses oft kopieren oder weiterentwickeln. Dabei ensteht eine Vielzahl von Videos, in denen beispielsweise virale Rezepte getestet oder „Ratings“ entstehen.

Bedenken:
Der Aspekt der Integration kann sicherlich auch negativ behaftet sein – und zwar durch einen Gruppendruck. Es kann zu einer Obsession mit Trends im Allgemeinen werden. Jeder „Hype“ wird bis aufs kleinste Detail kopiert, so dass Individualität verschwindet.

Datenschutz & Sicherheit: Bereits in der Vergangenheit wurden mehrfach Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes von TikTok geäußert. Die Breite an persönlichen Daten und deren eventuelle Weitergabe an Dritte, speziell an die chinesische Regierung (TikToks Ursprungsland: China) wurde von mehreren Ländern und Regierungsbehörden kritisiert.

Inhaltliche Gefahren: Basierend auf dem offenen Format TikToks können auch potenziell problematische Inhalte auf TikTok veröffentlicht werden – wie Cybermobbing, Hassrede (Shitstorms) oder gefährliche und riskante Challenges. Diese Inhalte können im Speziellen auf jüngere Nutzer keinen guten Einsfluss haben. Ebenso werden auch hier oft realitätsferne Ideale geschaffen oder „wichtige“ und „richtige“ Eigenschaften präsentiert, um so oder so zu wirken, so dass Selbstzweifel und ein geschädigtes Selbstbewusstsein Folgen der Nutzung von TikTok sein können.

Abhängigkeit und mentale Gesundheit: Genau wie viele andere soziale Medien kann auch TikTok eine Abhängigkeit kreieren, wobei es zu einem bedenklich hohen Konsum kommt. Negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit – vor allem wieder verstärkt bei jüngeren Nutzern – sind Folgen, so dass Vorsicht geboten ist.

„Fake News“: Wie bei Social Media generell, besteht auch auf TikTok das Risiko der Publikation von Falschinformatione. Insbesondere bei Gesundheitsthemen, Politik oder sozialen Fragen sind Probleme vorprogrammiert.

Inhalte mit Bezug zum Alter: Minderjährige oder generell jüngere Nutzer können trotz Altersbeschränkungen auf Inhalte zugreifen, welche nicht ihrem Alter entsprechen. Eltern und Erziehungsberechtigte stehen somit vor Konflikten/Herausforderungen in Bezug auf die Überwachung & Kontrolle der Mediennutzung ihrer Kinder. Somit ist die Rücksicht auf diese elementar bei der fraglichen Nutzung von TikTok.

Fazit:
Die Welt von TikTok bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten, birgt aber auch enorme Risiken. Die Plattform schafft zwar eine Gemeinschaft und sorgt für kreative Ausdrucksmöglichkeiten. Jedoch müssen Nutzer und Eltern aufmerksam hinsichtlich potenzieller Gefahren sein. Datenschutz, Sicherheit und der verantwortungsbewusste Gebrauch von digitalen Inhalten sind entscheidend, um die positiven Aspekte von TikTok voll auszuschöpfen und negative Seiten der App zu minimieren, denn wie es scheint, sind sie nie ganz zu vermeiden, so dass vor der Nutzung die Frage geklärt werden sollte, wie damit umzugehen ist.

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